

Befreiungsschlag gegen Stuttgart
Der 1. VfL Potsdam gewann am heutigen Donnerstagabend das Heimspiel in der DAIKIN HBL vor 1520 Zuschauern in der MBS Arena gegen den TVB Stuttgart mit 28:25 (11:11). Damit gelingt dem Team von Trainer Emir Kurtagic Historisches: Die Adler beenden nicht nur die lang anhaltende Negativserie, sondern dürfen den ersten Sieg der Vereinsgeschichte in der höchsten deutschen Liga feiern. Die besten Werfer der Partie waren Kai Häfner und Maxim Orlov mit jeweils sechs Treffern.
Der Gastgeber kehrte aus der Auswärtsreise mit den beiden Spielen gegen Leipzig und Magdeburg leider ohne Punkte im Gepäck zurück. Die Mannschaft wollte sich daher früh in der Begegnung das Selbstvertrauen zurückholen und startete hoch motiviert und konzentriert in die Anfangsphase. Cyrill Akakpo erzielte bereits in der ersten Minute den Führungstreffer. Er war es auch, der nach einer Parade von VfL-Torhüter Tomovski im Tempogegenstoß auf 2:0 stellte (3.).
VfL-Trainer Emir Kurtagic musste heute auf die erkrankten Spieler Emil Hansson und Marvin Siemer verzichten, was seine Optionen in dieser kräftzehrenden Saisonphase begrenzte. Sein Team zeigte zu Beginn aber weiterhin eine engagierte Leistung und brachte sich in Person von Maxim Orlov das erste Mal mit drei Toren in Front (4:1). Nach zehn gespielten Minuten fanden die Gäste allmählich besser ins Spiel, Ivankovic und Max Häfner verkürzten auf 5:4. Danach mussten die Adler durch die rote Karte für Ole Schramm einen weiteren Rückschlag hinnehmen. In Überzahl netzte dann Jorge Serrano Villalobos zum ersten Ausgleich für die Schwaben ein (13.).
Die Hausherren ließen sich davon allerdings nicht lange beeindrucken und zogen durch einen Doppelschlag von Kapitän Elias Kofler wieder auf zwei Tore davon (7:5). Obwohl die Stuttgarter immer wieder den Anschlusstreffer erzielten, konnte der VfL daraufhin ein ums andere Mal auf plus zwei stellen. Einen großen Anteil daran hatte Martin Tomovski, der durch starke Paraden häufig den Ausgleich verhinderte. Dieser Vorsprung hielt bis kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit, ehe Pribetic und Laube auf 10:10 stellten (28.). Mit einem leistungsgerechten Remis von 11:11 ging es in die Pause.
Der TVB kam besser aus der Kabine und konnte sich durch Max Häfner und Villalobos das erste Mal am heutigen Tag in Führung bringen (11:13). Der Gastgeber kämpfte sich aber schnell zurück: Erst besorgte Jannek Klein den Anschluss und nach einem weiteren gehaltenen Wurf von Tomovski traf Nils Fuhrmann zum 14:14 (35.). Genau diese Zusammenarbeit führte kurz darauf zur nächsten VfL-Führung. Villalobos scheiterte vom Siebenmeterstrich an Martin Tomovski und im Gegenzug erzielte Fuhrmann das 15:14. Die Adler domininierten nun wieder die Begegnung und stellten erneut auf plus drei (18:15).
Darauf folgte in dem wechselhaften Spiel die nächste Drangphase des TVB, welche im 19:19 mündete. Ein weiteres Mal ließ sich Potsdam davon nicht beirren und stemmte sich in mannschaftlicher Geschlossenheit unermüdlich dagegen. In den nächsten Minuten überragte Maxim Orlov, der durch drei aufeinanderfolgende Treffer für den nächsten Vorsprung verantwortlich war (22:19). Die Adler waren nun kaum noch zu stoppen, kämpften leidenschaftlich um jeden Ball und zogen angepeitscht vom lautstarken Publikum auf 25:20 davon (49.).
Emir Kurtagic nahm in der 53. Minute eine Auszeit, um seinem Team einzuschärfen, in der folgenden Schlussphase die Ruhe zu bewahren. In der nervenaufreibenden Crunchtime hielt es in der MBS Arena niemanden mehr in den Sitzen. Die Gäste aus Stuttgart rannten an und versuchten doch noch das Spiel zu drehen. Doch frenetisch von ihren Fans bejubelt ließ sich der VfL den ersten Sieg der Vereinsgeschichte in der höchsten deutschen Spielklasse nicht mehr nehmen. Am Ende besiegten die Hausherren die Schwaben mit 28:25.
Nach dem wichtigen Erfolgserlebnis heute und drei Spielen binnen einer Woche verabschieden sich die Potsdamer erst einmal in die wohlverdiente Länderspielpause. Anschließend gastieren die Adler am 22. März bei der SG BBM Bietigheim (19 Uhr live auf Dyn). In der heimischen MBS Arena kann man den VfL am Samstag, den 29. März, gegen den HC Erlangen wieder anfeuern. Die Partie wird um 19 Uhr angepfiffen. Tickets sind im Ticketshop erhältlich: https://vflpotsdam.venuemanager.net/tickets/erlangen
1. VfL Potsdam - TVB Stuttgart 28:25 (11:11)
1. VfL Potsdam: Höler, Tomovski (10 Paraden), Ferjan; Simic (2), Paulnsteiner (3), Kofler (5), Schramm, Günther (2/2), Klein (4), Akakpo (4), Orlov (6), Gorpishin, Fuhrmann (2), Kix, Schley, Kraus
TVB Stuttgart: Vujovic (1 Parade), Bellahcene (8 Paraden); Bacani, M. Häfner (4), Villalobos (5), Fernandez (1), Schöttle (1), Pribetic (3), Toskas (1), Ivankovic (1), Röthlisberger, Matzken (1), Laube (2), Zieker, K. Häfner (6), Rubin
VfL-Trainer Emir Kurtagic: „Es ist eine riesige Erleichterung, dass nun diese ersten zwei Punkte da sind. Ich finde, dass wir in unserer Abwehr- und Torhüterleistung einen leidenschaftlichen Auftritt gezeigt haben. Der Druck auf beiden Seiten war, glaube ich, in der Halle spürbar. Ich bin deshalb wirklich froh und gratuliere meinen Jungs zu diesem verdienten Sieg. Ich hoffe, dass er uns weiter Mut gibt und dass wir fleißig weiterarbeiten.“
Jannek Klein: „Gerade nach Abpfiff hat sich einfach alles entladen. Das sind die ersten zwei Punkte für den VfL Potsdam in der ersten Liga und damit auch die erste Belohnung für uns. Heute hat alles zu diesem verdienten Sieg beigetragen: Wie wir in der Abwehr um jeden Ball gekämpft haben, wie die Bank uns unterstützt hat, wie unser Torhüter gehalten hat und wie wir im Angriff immer weiter mutig angelaufen sind. Mal sehen, was der Abend heute noch bringt, wir werden jetzt auf jeden Fall ein bisschen feiern.“
Maxim Orlov: „Dieser Sieg heute war unfassbar wichtig. Wir hatten zu Beginn der Saison mehrmals die Chance zu punkten, wurden damals aber nicht für die Leistung entlohnt. So mussten wir ohne Punkte die ganze Zeit weiterarbeiten und an uns glauben. Heute hat das ganze Team es geschafft, sich endlich mit etwas Zählbarem zu belohnen. Daraus können wir extrem viel Energie ziehen, weil wir nun etwas Handfestes haben. Wir spielen jetzt mit Bietigheim und Erlangen gegen zwei Mannschaften, die auch eher unten drin stecken. Wir nehmen die Power aus dem Spiel heute mit und mal sehen, vielleicht sieht die Tabelle in zwei Spieltagen schon anders aus.“
TVB-Trainer Jürgen Schweikardt: „Potsdam hat sich den Sieg absolut verdient. Wir waren am Ende vielleicht zu angespannt. Durch die Niederlagen in den letzten Spielen und das Programm in den nächsten Wochen standen wir heute maximal unter Druck. Wir haben es das gesamte Spiel nie geschafft diesen Druck abzuschütteln. Es ist ein enges Spiel, aber am Ende haben wir zu viele Fehler gemacht und zu viele Chancen liegen gelassen. Wir müssen jetzt unsere Krone richten und weitermachen.“
Foto: Göres
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